Orale Phase des Säuglings: Warum steckt er alles in den Mund?
In den ersten Lebensjahren des Kindes folgen viele Phasen aufeinander, die dem Kleinen ermöglichen, verschiedene Fähigkeiten zu entwickeln. Die orale Phase des Neugeborenen ist eine davon und es ist sehr wichtig, sie zu unterstützen.
Entdecke, worin sie besteht und welche zahlreichen Vorteile sie dem Kind bringt.
1. Worin besteht die orale Phase des Neugeborenen?
Es ist Ihnen sicherlich schon passiert, ein Neugeborenes zu sehen, das alles, was ihm gegeben wird, in den Mund steckt.
Vielleicht wurde Ihnen gesagt „ja, es sind die Zähne“, aber tatsächlich ist das nicht der Grund. Sicherlich kann sich der Kleine durch Gegenstände das Zahnfleisch massieren, das sich mehrere Monate vor dem Zahndurchbruch vorbereitet.
Aber ist die orale Phase nicht auf die Zähne zurückzuführen. Tatsächlich handelt es sich um eine Phase der kognitiven Entwicklung des Kindes, das die Welt durch seinen eigenen Mund entdeckt.
Der Mund des Kindes ist das am stärksten innervierte Organ des ganzen Körpers und hilft dem Kleinen, Formen, Konsistenzen, Dichte und Wärme dessen, was es umgibt, zu verstehen.
Man kann sagen, dass das Neugeborene die Realität durch den Mund entdeckt.
2. Wann beginnt sie?
Die orale Phase beginnt ab dem 3. Monat, also wenn das Neugeborene ausreichend koordiniert ist, um sich das, was es in den Händen hält, zum Mund zu führen.
Tatsächlich ist eine Koordination von Hand-Auge-Mund erforderlich, die sich in den ersten Lebensmonaten durch die Aktivitäten entwickelt, die dem Kleinen angeboten werden.
Normalerweise nimmt sie um die 7-8 Monate ab, dauert aber bis zum zweiten Lebensjahr des Kindes an. Denn auch das Probieren von Nahrungsmitteln mit unterschiedlichen Konsistenzen gehört zu dieser Phase.
3. Vorteile der oralen Phase
Die orale Phase ermöglicht es dem Kind, die Muskulatur von Kiefer und Mund zu stärken und verbessert die Zungenbewegung.
All dies ist grundlegend für die Sprachentwicklung, da genau diese Muskulatur zusammen mit dem Zwerchfell und dem Kehlkopf dem Kind die ersten Worte ermöglicht.
Außerdem unterstützt die orale Manipulation das Kind auch bei der Einführung von Nahrungsmitteln, da es bereit sein wird, diese zu probieren.
Schließlich hilft es dem Kind, in Zeiten von Zahnfleischbeschwerden durch das Zahnen Linderung zu finden.
Stillen als Teil der oralen Phase
Auch das Stillen kann als Teil der oralen Phase betrachtet werden, da es eine aktive Bewegung des Kindes erfordert und die Kiefermuskulatur stärkt.
Es wurde festgestellt, dass auch das Stillen die Sprachentwicklung beim Säugling fördert.
Achtung vor Gefahren
In dieser Phase ist es sehr wichtig, auf die Gegenstände in Reichweite des Kindes zu achten, da kleine Teile eine Erstickungsgefahr darstellen oder das Kind giftige Substanzen aufnehmen könnte.
Es ist daher wichtig, Gegenstände kleiner als 4,5 cm, runde Gegenstände wie Münzen, Knöpfe oder Batterien sowie alle Reinigungsmittel und Medikamente außerhalb der Reichweite des Kindes zu entfernen.
Wenn das Kind zu Hause einen älteren Bruder oder eine ältere Schwester hat, muss die Aufmerksamkeit doppelt sein. Man kann einen Bereich vorsehen, in dem nur das ältere Kind spielen darf, wenn es kleine Spielsachen wie Lego oder Bälle hat, und darauf achten, dass diese nicht aus diesem Bereich herausgenommen werden.
4. Fazit
Viele Eltern und Großeltern fragen sich, ob es möglich ist, zu verhindern, dass ihr Kind alles in den Mund nimmt. Die orale Phase des Säuglings zu blockieren ist falsch, da es dem Kind die Möglichkeit nehmen würde, eigene Erfahrungen zu machen und seine Sprache optimal zu entwickeln.
In der Kursbibliothek findest du zwei sehr wichtige Videokurse zur Sicherheit des Kindes:
- Pädiatrische Ersticken-Befreiungsmaßnahmen, Herz-Lungen-Wiederbelebung und sicheres Abstillen. Dies ermöglicht dir, die Anzeichen von Erstickung beim Kind zu erkennen und sofort zu handeln, um sein Leben zu retten, sowie alle Praktiken zur sicheren Einführung der ersten Nahrungsmittel.
- Sicheres Schlafen und Kindersicherheit zu Hause, die erklärt, wie man SIDS vorbeugt, wie man die Umgebung sicher macht und wie man im Falle einer Vergiftung handelt.
